Drum-Scope

Neulich, beim aufräumen im Schuppen, fiel mir das alte Schlagzeug meines Sohnes in die Hände.....

 

 

 

Irgendwie kam mir bei dem Anblick das Wort "Tubus" in den Sinn, und so war die Idee des Drum-scope

geboren.

 

Als Ziel habe ich mir gesetzt, einen möglichst leichten 8" f5 Gitterrohr Dobson zu Bauen, den ich evtl. noch

auf meiner NEQ5 betreiben kann, natürlich mit angeflanschter Kamera......  ;-)

 

Da die Tom recht hoch war, habe ich das Teil durchgesägt, damit hatte ich dann gleich den Hut und die

Spiegelzelle:

 

Das schwarze ist zum Glück kein Lack, sondern ganz "China like" eine Folie, also zum Glück kein abschleifen.

 

Als nächstes habe ich mir dann ein paar Fangspiegelspinnen und FS-Halter bei den üblichen verdächtigen Händlern angeschaut,

die Preise treiben einem allerdings die Tränen in die Augen......

 

Also selbst was Basteln:

Multiplex-Holz und Bleche liegen noch genug rum, so langsam reift dabei die Idee, bis auf Haupt- und Fangspiegel alles selbst zu machen.

Nach diversen Fehlversuchen kam dann diese Spinne dabei raus:

 

Die FS-Halter Aufname mit Justagebohrungen besteht aus 18mm Multiplex, 50x50mm.

Die Bleche sind aus 0,8mm Alu und werden mit M3 Muttern und Schrauben in den Ecken der Multiplexplatte

befestigt.

An den schmalen Enden befinden sich  eingesägte M6 Gewindestücke, das Blech wird im einem 1,5mm

Stift gehalten (..und später verklebt).

Den Fangelspiegelhalter baue ich mit Alu-Blech, dazu aber später.

 

Die Gitterrohr-Konstruktion wird mittels  5 Alurohren(16mm x 1,5mm) realisiert, da die Bohrungen für die 5 Halter,

welche das Fell auf der Trommel spannten, sehr genau gebohrt sind.

Bei einer Stangenlänge von nur ca. 70cm ist das ganze Verwindungssteif.

Hier werden jeweils am Hut und an der Spiegelzelle 5 Halterungen aus Holz angebracht, in denen die Rohre verschraubt werden.

An der Spiegelzelle können dann die Rohre ganz durchgesteckt werden, somit besteht die Möglichkeit, die Brennweite zu variieren.

 

Überhaupt wird die ganze Geschichte recht gut Ausbaubar, durch den Innendurchmesser der Spiegelzelle von 290mm kann da

unter Umständen auch ein 10"er rein....

 

Mit 4 Prototypen dieser Halterungen und 2 Stangen sieht das ganze dann so aus:

 

In den nächsten Tagen wird der Hut fertig gestellt, der Fangspiegelhalter usw.

Ich denke ich werde hier und da noch einiges "experimentieren" müssen, bis das ganze stimmig ist.

 

Leider haben die Halterungen aus Holz nicht lange gehalten, ein guter Freund hat mir die Teile aus Alu gefertigt,

das ganze wir dadurch deutlich stabiler.

Die Spiegelbox habe ich auf der Unterseite mit einer 11 mm dicken Multiplexplatte verschlossen.

Hier sind dann drei 6mm Löcher im 120° Winkel für die Hauptspiegel-Justage gebohrt.

Spiegelbox mit der "Rohform" der Spiegelaufnahme

 

Die Spiegelaufnahme:

...und das ganze dann in der Box, die drei Schrauben zur Justage werden in Einschlagmuttern geschraubt, zwischen

der Multiplexplatte und der Box befinden sich je eine Feder.

 

Der Hut mit Fangspiegelspinne ist auch fertig, ein gebrauchter OAZ mit 1:10 Untersetzung ist auch schon montiert:

 

 

So sieht das ganze dann mit den montierten Alu-Stangen aus:

 

 

Hier noch Einzelansichten der Spiegelbox und vom Hut:

 

 

Am FS Halter ist bereits der Fangspiegel angebracht, dieser wurde auf einen 2mm Alublech Winkel geklebt.

Der Winkel ist mit einer 3mm Schraube über eine Halbkugelmutter as den FS Halter geschraubt.

Als Schutz für den FS habe ich durch Zufall eine Aufbewahrungsdose gefunden, die mit vier Einschnitten einwandfrei passt.

 

 

Der fertige Prototyp sieht dann so aus:

 

 

Das ganze wartet jetzt erst mal zum ausprobieren auf passenden Himmel zum Firstlight,

bisher bringt das Scope 7 Kg auf die Waage, durch Optimierung hoffe ich noch ca. 1 Kg einsparen zu können.

 

 

Im September konnte ich das ganze dann eine Woche lang testen, ein paar Kleinigkeiten bzgl. Verschraubungen und FS-Spinne gab es noch zu verbessern,

aber sonst funktioniert das Gerät recht gut.

 

 

Hier im Einsatz, allerdings immer noch "Rohbau":

 

Jetzt geht`s an das Finish:

 

Das Gerät wieder in alle Einzelteile zerlegen, alle Holzteile schleifen, Voranstrich, wieder schleifen, Lackspachtel aufziehen,

wieder schleifen......

Nach noch viel mehr Schleif- und Lackeirgängen kam dann zum Schluß noch eine ordentliche Schicht Klarlack drauf:

 

 

Danach wieder alles zusammen bauen (... ich weis gar nicht , wie oft ich das nun schon gemacht habe...) ,

Die Ringe noch mit Velour ausgekleidet und alles was noch irgendwie reflektieren könnte geschwärzt.

Die HS Abdeckung besteht aus einen 30cm Kunststoff-Blumenuntersetzer, der Schutz für den FS aus einer Kunststoffdose mit Deckel.

Die Alustangen habe ich dann noch mit Iso-Rohr ummantelt.

 

Als Fangspiegel dient ein Orion UK 7mm kl. Achse Hilux, hier wurde noch eine FS Heizung mittels zweier Widerstände eingebaut.

Der HS ist z.Z. ein Skywatcher 203mm f5, der ist nur geliehen und ich suche hierfür noch etwas passendes.

 

Das Endergebnis auf der Terasse:

 

...und doch noch nicht ganz....

Die Alu-Rohre wurden jetzt noch durch Alu-Vierkant ersetz und die Halterungen eingespart, das bringt dann noch mal 600g Gewichtseinsparung:

 

Einen Filterschieber habe ich dann auch noch eingebaut: